Hast Du bereits für Deinen Partner gelogen?
Ist es, trotz all dem, was passiert ist, definitiv Liebe?
Besteht eine unabänderliche Abhängigkeit finanziell, familiär, emotional, seelisch?
Erwartest Du eine baldige Veränderung der Wahrnehmung Deines Partners, wie sehr Du der ideale Partner bist?
Die traumatischen Kindheitserinnerungen, Deines Partners, sind der Grund für sein Verhalten und für Dich erklärbar?
Hast Du Mitleid mit Deinem Partner?
Warst Du bereits anderen Menschen gegenüber forsch, manipulativ, oder verletzend?
Wurde Dir mehrmals von Anderen angeraten den Partner zu verlassen, weil er verletzend, gewalttätig und kontrollierend ist?
Befindest Du Dich in einer toxischen Beziehung?
Hast Du schon mehrere Bücher über das Thema Narzissmus/Psychopathen gelesen und hängst noch an der Beziehung weiter fest?
Oder hast Du Dich getrennt und es fällt Dir schwer, die innerliche Verbindung zu lösen?
Dann hast Du vermutlich eine
Traumabindung auch Stockholmsyndrom genannt!
Die Rede ist von einem psychologischen Effekt, benannt nach einem Vorfall, 1973 in Stockholm. Dabei ging es um einen mehrtägigen Banküberfall, bei dem am Ende die Geiseln mit den Tätern sympathisierten. Dieser Effekt findet sich manchmal auch bei Missbrauchsopfern wieder, beschwerlich hinzu, kommt beim narzisstischen Missbrauch die chemische Bindung durch manipulative Handlungen seitens der narzisstischen Partner. Kleine Geschenke, Aufmerksamkeiten, 10 Minuten perfekte Beziehung vs. 23 Stunden und 50 Minuten Ablehnung und Entwertung, bis hin zu Drohungen und körperliche Gewalt, wird alles entschuldigt beziehungsweise idealisiert und vergessen.
Für manche ist das Erkennen der narzisstischen Codes (Taktiken, Sprache, Hintergründe, Auswirkungen) ausreichend, um die Beziehung zu verlassen. Einige werden so verletzt seelisch, körperlich, dass sie Erkennen und doch eine Art Überlebensimpuls sich mit dem Peiniger verbindet und es gefühlt unmöglich macht, die Beziehung hinter sich zulassen. Der Nebel lüftet sich nicht einfach so, …
… Es ist wichtig, es zu wollen,
sich zu trauen und der Opferrolle zu entwachsen …
Einzig allein absoluter Abstand vermag, einem den Schleier entziehen und selbst dann, wird Dir nicht schmecken, was Du scheinbar jahrelang zu gern übersehen hast. Es ist, wie eine bittere Medizin zu schlucken, doch es wirkt so lange nicht heilend, wie man noch mittendrin steckt.
Überlebenskampf, Isolation und Depression scheinen keinen anderen Ausweg zu bieten, als ein glückliches Ende mit dem toxischen Partner.
Deshalb wird einem nicht verständlich, was Narzissmus und das ganze Bild hinter den Spiegeln bedeutet. Die Verantwortung allein, dem Partner mit erlebter Störung zu überlassen, die Situation zu retten, macht einem zum, wie ich sage:Zweifelsohne Supporter, da die Wahrheit verzerrt bleibt.
Hier kann man mehrere Ursachen finden, doch meistens liegen bereits traumatische Erlebnisse in frühkindlichen überlebensnotwendigen Bindungen zugrunde. Therapeuten der Systemaufstellung sprechen von sogenannten Traumabindungen (Traumabonding) mit einer Reichweite von 3-4 Generationen. Heißt, wenn man ihnen Glauben schenkt, können wir nicht mal davon ausgehen, dass eine glückliche Kindheit davor bewahrt. 1945 ist nicht all zu lange her.
Traumabindung heißt: Das Kind in uns will nicht wahr haben, was passiert, dass zu akzeptieren lässt es innerlich gefühlt sterben. Der erwachsene Teil in uns leidet körperlich sowie seelisch darunter, in der untragbaren Situation zu verbleiben er stirbt ebenfalls (gefühlt). Hier wären eine absolut behutsame Hilfe durch erfahrene Psychologen, Tageskliniken oder ähnlichen Einrichtungen, die sich mit den Themen auseinandersetzen, notwendig.
Versuche zu verstehen, Du bist trainiert darauf Ausreden zu finden und in der Selbsthilfe zu stagnieren so lange Du in dieser Beziehung und Isolation ausharrst. Du bleibst, weil Du Hoffnung hast und das verstehe ich sehr gut, war ja selbst in einer entsprechenden Situation.
Kannst Du irgendwie versuchen, diese Hoffnung auf Dich zu übertragen? Dein Leben, Deine Pläne, Deine Entfaltung?
Die Traumabindung ist zugegeben schwer zu trennen, es soll „klick“ machen und dazu muss die massive Gehirnwäsche kontinuierlich (ohne jeglichen Kontakt) entwirrt werden.
Parallele psychosomatische Betreuung ist ebenfalls anzuraten, denn es ist eine Entgiftung, die seine Zeit und Tribute fordert. Doch es ist nichts im Vergleich zu der Angst und der Gefahr, der Du Dich in einer toxischen Beziehung aussetzt.
Befindest Du Dich in einer Situation wie dieser, weißt Du sicher, all dies bereits.
Was würde jemand tun der sich selbst liebt?
Was gibt Dir Dein Partner / Deine Partnerin das auszuhalten?
Was wäre die Bedingung, dass es funktionieren könnte und
wie realistisch ist dieser Gedanke?
Was würde Dir sonst, außer diese Partnerschaft, Befriedigung vermitteln?
Kann Dein Leben wirklich von Personen dominiert werden, die Dir weiter die Angst vorm Alleinsein antrainieren? Die wiederum Dich dazu bringt, über die untragbaren Situationen hinwegsehen zu lassen?
Realitäts-check!
Nutz Deine abgekappte Kraft und Stärke für Dich. Du trägst den Schlüssel in Dir, hinter verschlossenen Türen Wege zu entdecken das Leben, Deine Berufung auf jeden Fall ein gesünderes Umfeld, welches Dir zu steht. Eine gesunde Partnerschaft mit kompatiblen Macken, vielleicht? Ja das dauert Zeit, deshalb:
Warte nicht auf den Klick im Außen klicke selbst!
Bereit dazu fühlt man sich nie.
Die Ängste vorm Alleinsein, finanzielle Probleme und ein Neubeginn sind Herausforderungen, die man annehmen kann. Es sind Ängste vor der Veränderung. Annehmen! Jeder Schritt in ihre Richtung macht Dich stärker, loslaufen, dann setzt der Effekt aus und ein Neuer ein. Dies ist der Weg zur Heilung.
Im Moment ist Dein Überlebensimpuls noch wichtiger, als die innersten Emotionen (Enttäuschung, Wut, Hass, Ablehnung, Verachtung, Ekel, Trauer) die man so über diese Situation innerlich verdrängt.
Die Angst vor einer unglücklichen Beziehung, in einer unglücklichen Beziehung ist berechtigt und destruktiv und macht krank. Die Herausforderung anzunehmen, in einer toxischen Partnerschaft zu verbleiben, ist absolut nicht zu gewinnen. Du verlierst Dich selbst, das ist paradox: Selbstwert für einen anderen Menschen aufzugeben, der sich selbst schon lange verloren hat und deswegen andere aussaugt Stück für Stück für Stück … Bis am Ende nichts mehr übrig bleibt.
Diese krankende Bindung fühlt sich nur an, wie ein Teil Deiner Seele, befreie Dich zuerst genau da. Schneide sie durch! Trenne Dich mental. Stell es Dir bildlich vor, das Band, den Strang, das Stahltau zu kappen die Dich an den toxischen Partner fesselt. Erinnere Dich das Leben auch funktionierte, als es diesen Partner noch nicht gab. Die Liebe war immer Teil von Dir, doch wenn Du sie permanent absaugen lässt, durch diese Verbindung, fühlst Du nur den „Durchzug“. Mach Dir diese Liebe zu eigen und fülle Dich selbst wieder damit bis in die Haarspitzen, versuch das Band loszulösen und Du wirst sehen, Du verlierst nichts. Du wirst Deine Seele freier spüren und ganzheitlich erleben, klar verwundet, aber sie gehört wieder Dir ganz allein und wird heilen können. Manchmal ist es notwendig, diesen Vorgang mit der Zeit mehrmals zu wiederholen.
Du kannst jetzt gehen! Hol Dich selbst ab, Dein inneres Kind mag die Entscheidung anzweifeln, die Frau/der Mann in Dir, weiß das sie/er schon zu lange nicht mehr einfach „sein darf“.
In diesem Moment kannst Du Dich entschließen, einen Schutzgarten anzulegen, indem kein Platz mehr für emotionalen Missbrauch ist. Dein Leben kann in diesem Moment neu beginnen, der Schutzgarten bleibt. Du bist nicht allein, und es ist absolut nicht aussichtslos. Ehrenwort! Ich wünsche Dir Kraft und Mut und gesunde Grenzen.
Was man für sich selbst tun kann.
Cut Out – Die Trennung vom Narzissten.
Fragen? Frag den Schutzgarten! (Bitte auf eine Frage beschränken!)
Die Schutzgärtnerin
M. Kendler
Stand Januar 2017
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Warum hat das bei mir niemand erkannt?
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Du meinst innerhalb einer Therapie? Da für Außenstehende das oft einfach nur „nicht nachvollziehbar“ erscheint. Nach außen wirkt meist der erwachsene Part, das Kind geht nicht freiwillig zur Therapie… und wie beschrieben es liegt in einem selbst die Erkenntnis anzunehmen.
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danke für diesen text. insbesondere den teil über das kind in uns. ja, das kind meint sterben zu müssen und konstruiert ALLES, um die bindung aufrecht zu erhalten. der/ die erwachsene darf aber erfahren, dass diese innere realität auflösbar ist! gott sei dank!
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Geschieht übrigens auch bei Männern… Danke für die motivierenden Worte!
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Danke für diesen wichtigen Hinweis.
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Was rätst du wenn Kinder im Spiel sind? Diese aber sehr liebevoll behandelt werden?
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Eine gute Frage Sophie, es bedarf einer Einzelfallbetrachtung, um dazu kompetenten Rat zu geben. Kontaktier mich gern dazu.
Ich häng Dir dennoch einen Beitrag mit hier an, mit einigen Gedanken dazu, die meinen Ansatz verdeutlichen, vielleicht ist da etwas für Dich dabei?
Herzliche Grüße.
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