Dem ein oder anderen Mensch wird der folgende Satz schon über sein.
Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit. Ich denke, es ist die Liebe und Lügen treiben sie in die Enge. Als Kind begleitete mich die Frage: „Warum gibt es Krieg?“
Heute als Erwachsen kenne ich die philosophischen, geopolitischen, psychologischen und sozialen Hintergründe, doch die kindliche Unschuldsfrage des Warums ist geblieben. Ich habe keine Antworten gefunden auf meine Frage, die der kindliche Verstand begreifen kann.
Auch heute noch stehen Eltern vor dieser Frage ihrer Kinder.
Meine Antwort: Ich habe, seitdem ich in Deinem Alter war, dieselbe Frage und keine Antwort darauf gefunden, die es erklärt. Ich habe gelernt, dass Menschen und Lebewesen auf diesen Planeten, wenn sie sich bedroht fühlen, stets zuerst auf zwei Arten reagieren: Angst und Wut. Angst flüchtet oder setzt gesunde Grenzen, bleibt das aus, folgen die Wut und der Kampf.
Was fühlst Du gerade mehr bei diesem Thema? Angst oder Wut oder beides?
Das ist normal. Das läuft automatisch. Im Idealfall können wir da schnell wieder herauskommen und die Situation verarbeiten und verdauen. Und manchmal ist dabei die Heilung schmerzhafter als die Wunde selbst. Der Idealfall heißt jedoch auch die „Sicherheit“ dazu. Es gibt auch noch weitere Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Einfrieren starr und steif werden oder der Kollaps, die Ohnmacht nimmt überhand.
All das natürliche Überlebensreflexe.
Die gute Nachricht ist, wir können lernen, das wahrzunehmen bei uns und mit diesen Emotionen und Gefühlen zu arbeiten. In Zeiten von Krieg ist dazu kaum Raum – wer Frieden will, braucht einen langen Atem und der Beginn ist bei jedem einzelnen Menschen tief in sich selbst.
Mit Wut und Angst allein kommen wir nicht weit, außer uns selbst und einander zu schaden. Was es benötigt, ist der Schritt zur Waffenruhe und Transformation. Die Sicherheit, durchatmen zu können und das haben viele Menschen noch nicht verstanden. Doch wenn wir kein Verständnis aufbringen und nur schnell zur Lösung oder Gegenschlag finden wollen, üben wir umso mehr Druck aus. Jedoch auch jenes ist ein menschliches natürliches Verhalten.
Es gibt eine neue Studie, warum uns intelligentes außerirdisches Leben meiden würde, die dazu schlussfolgert: Wir sind eine kriegstreibende, idiotische Spezies. Ich denke, weil wir uns da selbst noch nicht erkennen und verstehen.
Die Wunden der Kriege heute speisen sich aus Wunden, die über Jahrhunderte zurückreichen. Das Ego, was nicht zur Ruhe kommt, was gewinnen will, herrscht sich durch. Es ist nicht nur ein Spielfeld von extremen Soziopathen, Psychopathen also Menschen ohne Empathie und Skrupel. Die, die Macht ohne Liebe praktizieren, sind theoretisch in der Unterzahl.
Warum diese Zeilen?
Ich möchte Euch zurufen: Glaubt an die Macht und Kraft der Liebe! Sucht sie in Zeiten wie diesen in Euch um Euch und begegnet Eurer und anderer Wut, Hass und Angst mit genau jener, denn sie ist der Schlüssel. Gelingt mir das? Oh, ich wünschte, es wäre einfach so ein Einstellungs- und Wissensding. Alles scheint darauf aus zu sein, Wut und Ängste zu triggern, ergo extra zu befeuern. Und je länger man sich dem ausgesetzt sieht, desto mehr verlässt einen die Kraft. Auch mich. Unsere Aufgabe ist es, so scheint mir weniger sich auf eine Seite zu stellen oder einen Kampf im Außen zu führen. Es ist der Kampf in uns, die Liebe nicht aufzugeben. Wer bisher die geopolitischen Zusammenhänge weniger verstand und zu seinen Themen machte, wird es nun schwer haben, die Geschichte zu verstehen.
Dabei ist es wichtig, die Bedrohungen zu verstehen und zu handeln, dazu gehört stets mehr als eine Perspektive, doch bevor man sich dem öffnen kann, um diplomatische Wege zu finden, wäre die Ruhe und Reflexion nötig.
Wie hoch ist Dein eigener Anteil an diesem Konflikt?
Was kannst Du aktiv ändern?
Hast Du die Kraft dafür?
Sich zuhören. Menschen bei, auf und nach der Flucht helfen. Ruhe bewahren.
Friedensbildung bedeutet, einen ganzheitlichen Weg zu gehen, den wir gemeinsam finden. Bedeutet: gesunde Grenzen statt Mauern. Bedeutet: Raum und Zeit für Trauer, Scham, Schuld und Heilung. Jene Zeit haben wir uns bisher kaum genommen und bekommen. Da scheint die Metallindustrie und weitere wirtschaftliche und politische Interessenten auch keinerlei Interesse zu besitzen, diesbezüglich diplomatische Wege zu gehen. Ein Angriff auf ein Land, greift auch die Menschen, die in ihm leben und drum herum an. Isolation, Bestrafung und Druck sind möglicherweise keine Gewaltlöser sondern Gewalt.
G-7, G-8 G-irgendwas
Frag mich und ich sage Dir: Das nächste Gipfeltreffen oder Sonntagsbundeskabinett sollte eine Trauma-Konferenz sein. Das wäre ein Ansatz, der alle betrifft. Wer für sich die Philosophie des Schutzgärtnerns verinnerlicht, versteht meinen Ansatz des inneren Friedens und dies als Weg weniger Einmalziel.
„Mir ist es gleichgültig, ob dies der Dritte oder Vierte ist, der Krieg war nie zu Ende.
Wir waren bis jetzt unglaublich gut beschützt, ich leg Dein Herz in meine Hände.
…
Was soll das bringen, wenn ich mich jetzt zu Dir leg?
Ich weiß doch, wir müssen noch viel weiter – weiter, als der Kopf uns trägt.
Ich bleib stehen, ich lass Dich nicht hier.
Gibt es nichts mehr, was uns bewegt, borg ich Dir meine Flügel.
Ich bleib stehen.“
Ein paar Lehrer die ich sehr schätze zur Thematik: Dalai Lama, Pippi Langstrumpf (Astrid Lindgren) Erich Kästner, Rüdiger Lenz, Gandhi, Pema Chödrön, Teal Swan, Nir Esterman, Jason Digges, Maté Gabor, Joachim Bauer, Rolf Ketan Tepel, Mark Walsh und derzeit besonders Lisa Fischer und Paul Linden.
Spirit Beratung und Coaching in und nach narzisstischer Gesellschaft
Manja Kendler
März 2022
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Warum gibt es Kriege?
Für die alten Griechen war Krieg der Vater aller Dinge, im Guten wie im Schlechten.
Krieg beschleunigt sowohl die technischen, wie gesellschaftlichen Entwicklungen.
Schaut man sich die Flugapparate vor dem 1.WK an, so waren es fliegende Kisten, danach echte Flugzeuge im heutigen Sinne, welche sich auch für den zivilen Einsatz eigneten. Diese positive Entwicklung hat sich allerdings inzwischen umgekehrt, denn heutigen Kampfjets haben keinen zivilen Nutzen mehr.
Zudem beschleunigt der Krieg die gesellschaftlichen Entwicklungen, wie Staatenbildung und inneren Zusammenhalt, aber auch das genaue Gegenteil, wie Zerfall und Niedergang.
Beim Ukraine-Krieg sehe ich eine Zeitenwende auf uns zukommen. Wird die Welt zukünftig eine multipolare sein, mit mehreren Machtzentren, oder eine unipolare, von den USA dominierte Weltordnung?
Ich glaube, die Natur kennt kein Gut und Böse, sondern nur ein Nützlich zum Überleben oder ein Ungeeignet. Und vielleicht sollte man in diese Kategorie auch die Liebe einordnen.
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Nach einem Jahr ein neuer Kommentar.
Der Ukraine-Krieg deprimiert mich ungemein.
Die im letzten Kommentar prognostizierte Zeitenwende ist eingetreten.
Inflation bei Lebensmittel 30 %, Energiekosten explodieren, Gasleitung gesprengt und die deutsche Panzer rollen wieder .
Das europäische Haus brennt lichterloh. Der Frieden ist in weiter Ferne, der Atomkrieg droht.
Und das alles, wo doch die 1990ger Jahre so hoffnungsvoll begannen.
Die Atombunker wurden geschlossen und die Panzerdenkmäler demontiert.
Heute werden aus den Pflugscharen wieder Schwerter geschmiedet.
-Zeitenwende-
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Ich teile weinend meine Banane und bin hier eingetaucht https://youtu.be/auNx0WsR7jc
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Ist es nicht schizophren, in Amerika erhält der deutsche Antikriegsfilm “Im Westen nichts Neues“ vier Oskars
und in Europa wird der Weltfrieden mit Waffen beglückt.
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