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Wollen wir über Green Flags und sichere Bindung reden?

Wollen wir über Green Flags und sichere Bindung reden?
Es ist November Cuffing Season, also die Handschellen Saison, die jetzt vereinzelt Menschen dazu bringt, verzweifelt Weihnachten nicht allein zu verbringen, sich die Vorteile eines Singlelebens madig zu sprechen und noch schnell nach einem Gegenüber zu suchen. Dann, wenn man die Warnzeichen besonders gern übersieht und weniger auf das grün der Wiese, auf die man sich begibt, achtet. Dann, wenn man die einen Cocktail bestellt, weil man die Kirsche will. Deutlicher: Menschen dazu neigen, eine Zweisamkeit zu suchen, ohne zu prüfen, unter welchem Stern sie steht.

Zeit dem ein oder anderen Leser hier den A… zu retten und zwar ganzjährig.
Ich möchte über Green Flags (Anzeichen für mögliche gesunde Zweisamkeit) schreiben und sprechen. Dies ist mein Beitrag aus jahrelanger Recherche und Nachsinnen, denn das Thema‚ sichere Bindung und Merkmale einer solchen‘ ist komplex und eines der wichtigsten Lernfelder gerade für Menschen im Lernmodus, im Wunderland und dem Überlebensmodus.

Ja, Red Flags (rote Warnfahnen) erkennen und Konsequenzen daraus ziehen, sind ebenfalls wichtige Lernprozesse. Wenn man mit jemand eine Form der Beziehung eingeht, ob auf Paar- oder Freundschaftsebene, ist es wichtig, jene im Auge zu behalten. Wenn das Deine aktuellen Themen sind, sind Dir hoffentlich dieser, jener und welcher Beitrag dazu bekannt.

Eine weitere Orientierung bieten die sogenannten Gegenstücke der Rotfahnen: die Green Flags. Jenen ist dieser Beitrag gewidmet.

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Buchklub #37 „Tief verbunden“ von Diane Poole Heller

Was bedeutet Kontingenz für Beziehungen und wie wird Bindung eine Übereinstimmung statt Baustelle? Bei Diane Poole Heller finden sich viele Ansätze, Übungen und weiterführende Quellen für sichere Bindung, mit ihr erfährt der Leser, was intime Beziehungen ausmacht.

Zwischen erstaunlichen Erkenntnissen aus Bindungstheorie sowie der Traumaforschung finden sich umsetzbare Ideen und viele Fragen. Es ist ein Arbeitsbuch, was einen über Seiten hinweg stetig auffordert, genauer zu schauen und nachzuspüren, was Intimität für sich und andere bedeutet. Dieses Buch benötigt Zeit und gewisse Stabilität.

Sie beschreibt aus ihrer milden „Jeder, sucht Liebe!“ Sicht Bindungstypen dabei werden Frau Heller und ich nur bedingt gute Freunde. Kurzum, dieses Buch schließt eine zugrunde liegende Psychopathologie (die Intimität und authentische Bindung verhindern) hauptsächlich aus. Der Glaubenssatz, wir alle sind fähig zur gesunden Beziehung zieht sich durch. Für Heller ist selbst das Gespann der Gilmoregirls (Mutter Tochter Gespann TV Serie) noch eine sichere Bindung und Hinweise, wie all das durchdachte Konzept doch nicht funktionieren kann, finden sich leider erst auf mageren letzten Seiten. Immerhin werden jene erwähnt. Tipp: Jene markieren und öfter lesen oder sich herausschreiben und als Lesezeichen nutzen.

Auch mit meiner Skepsis bin ich seit Jahren fasziniert von ihrem Input und Verständnis der Beziehungswelt und Dynamiken. Sie ist eine der revolutionären Beziehungstherapeuten dieser Zeit. Sie erinnert an Elemente und Aktivitäten, die einerseits uns und unserem Umfeld zuträglich sind und an den tieferen Sinn der Beziehungsarbeit. Praktisch und umsetzbar. Um ihre Ansichten zu untermauern, zieht sie Studien und Forschungsergebnisse, viele weitere Autoren (einige der erwähnten Bücher findet Ihr auch in den Schutzgarten Buchvorstellungen) und eigene Beobachtungen mit ein.

Wer sich in diesem Feld weiterbilden oder überprüfen will, ist mit diesem Buch gefordert. Direkt nach toxischen oder während toxischer Beziehung ist dieses Werk aus meiner Sicht geradezu gefährlich und bestärkt womöglich toxische Muster, in dem man ihrem 80 % Reparieren Prinzip folgt. Wer jedoch sich nach Beziehung sehnt und unsicher ist, wie er in dem Feld mutig losschwimmen kann, ohne gnadenlos zu ertrinken oder in alten Mustern zu versinken und sich selbst damit im Wege zu stehen, der kann sich hier eine Menge Mut, Einsichten und praktische Anregung holen.

Schutzgartenlesern rate ich ebenfalls zu einer Portion Skepsis und Abgrenzung zu gewissen Übungen und Ansätzen, doch auch zur Offenheit und Neugier die Beziehungswelt und all ihre Dynamiken zu sich und anderen als etwas Förderliches, Positives und Sinnstiftendes zu sehen, zu erlernen und zu leben. Diesbezüglich ist dieses Buch ein wunderbarer Einstieg.

Erscheinungstermin: 27. April 2020 im Kösel Verlag
https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Tief-verbunden/Diane-Poole-Heller/Koesel/e568514.rhd

Die Schutzgärtnerin
Manja Kendler
Oktober 2022

SOS- Gartengespräch – Realitätscheck: Scham, Muster, nochmal „toxische“ Beziehung?

Anmerkung: Hier lest Ihr eine anonymisierte, schriftliche Schutzgarten -SOS- Beratung. Beratungen bieten den Rahmen diskreten Raum zu finden, über Erlebtes zu sprechen, zu reflektieren und Wissensaustausch stattfinden zu lassen. In dem Fall meldete sich eine fortgeschrittene „Betroffene“ bei mir, dank ihrer Zustimmung ist es mir möglich, einen Teil unseres schriftlichen Austauschs zu veröffentlichen. Die erwähnte Dynamik ist keine Grundlage für Diagnosen und ein klassisches: „verschiedene Bindungstypendesaster“, welches automatisch zu Abhängigkeit und ungesunden Beziehungsdynamiken führt.

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SchutzgartenBuchklub 26.“Pflanzenliebe“ von Summer Rayne Oakes

Meine Rede, die Beziehung zu Pflanzen ist uns Menschen mehr oder weniger großflächig abhandengekommen. Meine Liebe zu Phytotherapeuten wächst Jahr für Jahr und ja, …
es werden mehr, doch von über 1000 grünen Mitbewohnern wie die Autorin bin ich weit entfernt. In ihrem Buch erklärt die Model-Ökoaktivistin, „Warum uns ein grünes Zuhause glücklich macht.“ SchutzgartenBuchklub 26.“Pflanzenliebe“ von Summer Rayne Oakes weiterlesen

Corona-Virus Warum wir jetzt unsere Hochsensibilität und Narzissmus noch stärker wahrnehmen

Es verwirrt, isoliert, macht wütend, ängstlich und traurig. Das Covid-19 Virus hat uns im narzisstischen Griff und gleichsam fördert es den extremen Narzissmus, Überlebenstrieb und auch die Hochsensibilität. Mit dieser Pandemie erkennen mehr Menschen, dass wir alle, in einem Boot sitzen und es eben doch nicht egal ist, ob in China ein Sack Reis umfällt und auch, wem das reichlich egal ist. Corona-Virus Warum wir jetzt unsere Hochsensibilität und Narzissmus noch stärker wahrnehmen weiterlesen