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Update: A-Weh Prinzip – Eifersucht und das Verständnis für den pathologischen Neid

Als ich das A-WEH Prinzip 2017 für mich erfand, um anderen verständlich aufzuzeigen, in welchen Gefühlsrahmen sich Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sichtbar bewegen, habe ich etwas außer Acht gelassen. Dank eines Wochenendes mit Otto F. Kernberg-Vorträgen (Danke auch Auditorium für die Möglichkeit), will ich heute hinter die Spiegel der Eifersucht schauen. So beschreibt er, dass aus seiner Sicht Menschen mit narzisstischer PS weniger bis überhaupt nicht fähig sind zur Eifersucht. Haben andere und ich mich geirrt oder benötigen wir verschiedene Perspektiven (Partner, Freunde, Soziologen, Therapeuten, Psychologen, Psychiater, Psychoanalytiker und Traumaexperten sowie die extrem narzisstischer Menschen selbst), um das zu erkennen, was sich im Leben von und mit Menschen mit jener Pathologie abspielt. Bereit für einen weiteren Sprung in den Kaninchenbau?

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Buchklub #36 „Worte wie Pfeile“ von Anke Elisabeth Ballmann

Über emotionale Gewalt an unseren Kindern und wie wir sie verhindern.

Zum Weltkindertag möchte ich auf die Arbeit von Dr. Anke Elisabeth Ballmann aufmerksam machen. Verbaler und emotionaler Missbrauch an Kindern hinterlässt massive Spuren und dies ist wissenschaftlich nachgewiesen. Viele Menschen schlagen seit Jahren Alarm, die Gefahren der schwarzen Pädagogik und emotionalen Gewalt zu erkennen, zu akzeptieren, sie zu verstehen und dagegen anzutreten. Veraltete Haltungen stehen den Erkenntnissen der Forschung in Neurologie, Soziologie und Psychologie entgegen und lassen sich nur schwer als Gewalt werten, denn dann würde so manch einem endlich klar, selbst betroffen zu sein oder gar Täter geworden zu sein, ohne es zu wollen. „Mir hats doch auch nicht geschadet!“, und „Das ist doch keine Gewalt!“, „Ich würde mich doch nie an einem Kind vergehen!“, sind dann Argumente, die außer für Täter und Täterinnen kaum sinnstiftend der Situation entsprechend wirken. Aufklärung und die Menschen dazu bringen, ihre Handlungen zu hinterfragen ist der Weg der Universitätsdozentin, die sich seit über 25 Jahren für gewaltfreie Pädagogik und kindgerechtes Lernen einsetzt. Seit 2020 existiert die ‚Stiftung Gewaltfreie Kindheit‘.

Ein sensibles Thema, welches im vorliegenden Buch den Raum bekommt, den es braucht. Komplexe Zusammenhänge werden verständlich erklärt und empathisch die Ernsthaftigkeit vermittelt. Ob als Betroffener oder Täter dieses Buch schmerzt, doch bietet es Wege und Verständnis. Mit Anmerkungen und Verweisen ist dieses Buch ein tiefer Einstieg, der gewagt werden darf. Es benötigt Mut, doch ist das Werk auch ein Meilenstein auf dem Weg zu einer Welt in der Erziehung gewaltfrei stattfinden darf. Manchmal braucht es dafür eine helfende Hand und davon bietet Anke Elisabeth Ballmann eine Menge im Buch an. Zugreifen oder nicht, liegt beim Leser selbst.

ISBN: 978-3-466-37283-6 Erschienen 26. April 2022 im Kösel Verlag
https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Worte-wie-Pfeile/Anke-Elisabeth-Ballmann/Koesel/e598606.rhd

In ihrem Institut Lernmeer unterstützt sie aktiv Lernförderung und in Vorträgen lehrt sie die fachlichen Erkenntnisse sowie ihre und weiter Ideen, wie es besser gelingt, Schaden zu vermeiden. Wer sich für ihre Forschung zum Praxisalltag in Kitas interessiert, dem bietet das Buch „Seelenprügel“ zugegeben unangenehme Einblicke.

Die Schutzgärtnerin
Manja Kendler
September 2022

Leichte Gewalt – eine schutzgärtnerische Begriffsbetrachtung

In der Ausbildung ‚Schutz und Hilfe bei häuslicher Gewalt‘ bin ich das erste Mal offiziell über diese Beschreibung von seelischer Gewaltbeziehung wortwörtlich gestolpert, da rebellierte in mir all die Erfahrungen mit den Auswirkungen dieser sogenannten „leichten“ Gewalt. Erneut schluckte ich, als die häusliche Gewalt-Expertin Dr. Hughes im Heard-Depp Fall argumentiere, die Beleidigungen und Schläge seitens Amber Heard wären „nur leichte Gewalt“ und als völlig normal anzusehen in diesen Beziehungen. Einerseits ist dies tatsächlich so fachlicher Konsens, doch andererseits herrschen aus meiner Sicht verharmlosende Ansichten darüber, was „leichte Gewalt“ ist und über deren massiven Auswirkungen. Andauernde Misshandlungen bleibt Missbrauch, da interessiert die Seele kaum, welcher Art!

Meine Gedanken beziehen sich darauf, dass missbrauchte Menschen zu Tätern werden, aber nicht alle. Und diese „leichte Gewalt“ in ihrer Erfahrung über längeren Zeitraum eine der perfidesten Formen der Gewalt, bleibt, vielleicht weil wir ihr ein Stigma verpassen nach dem anderen. Dabei übersehen wir gern die Gefahr, dass sie im Großteil der häuslichen Gewaltfälle eine Rolle spielt und besonders wie wir sie erkennen, einschätzen und mit ihr umgehen.

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Vom Schutzgarten empfohlen: Prof. Dr. Franz Ruppert – Wer bin ich in einer Welt voller Gewalt?

Es gibt diverse Portale und alternative Medienangebote, die viele nicht mit der Kneifzange anfassen wollen. Ich rate dazu, jegliche Medien zu überprüfen und sich das herauszupicken, was nützlich ist. Zum Beispiel dieser Vortrag vom 08.03.2022, passend aktuell zurzeit oder war der je outofdate? Leider eher nein.

Prof. Dr. Ruppert erklärt hier verständlich: Kreisläufe, Opfer-Täter-Dynamiken und was und wie wir aktiv etwas verändern oder auch nicht. Sein neues Buch „Ich will leben, lieben und geliebt werden“ kann direkt bei Tredition bestellt werden.

Kennst Du das Gartengespräch (Interview) mit ihm? —>
Prof. Dr. Franz Ruppert über Trauma, Anliegen, Beziehungen, Gesellschaft und Narzissmus
Mehr Videos und Vorträge und Ansätze findet ihr auf seiner Seite:
www.franz-ruppert.de

Hummel Frieda erzählt: Zaungast im eigenen Schutzgarten

Kurzgeschichte inspiriert durch Mitgliederbeiträge in meiner Gruppe Schutzgärtnern 3.0
und vom eigenen Gärtneralltag.

„Wenn Hummeln depressiv sind, summen sie niederfrequenter und lassen den Po leicht hängen“ konstatiert mir Frieda und fliegt zwei Loopings, um meine Arbeitsstelle, wo ich gerade versuche, Herrin über den Löwenzahn zu werden. Dieser hatte meine Sommerliegewiesenstelle vollständig vereinnahmt. „Das waren aber viele Wünsche!“ Ich schmunzel, denn Frieda hat recht, die Pusteblumenwunschparty letztes Jahr war wohl ein Auslöser. „Und Bei Dir so?“, ächze ich Frieda an, während ich an einer besonders dicken Wurzel ziehe. „Nu ja, Rapsblüte ist ja nun vorbei – es lebe die Akelei. Kannst Du mir nicht ein bisschen Büschelschön und Wiesensalbei hier her pflanzen? Ich frag für mich und meine Freunde.“

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