Neuronen drahten sich im Millisekundentakt.
Der Rauch tränt in den Augen, das Pfefferspray brennt zusätzlich, beißend auch in Lunge, Nase. Spannung und unterdrückte Wut sammelt sich im Inneren. Erneut werde ich durchnässt von einem Wasserwerferpanzer, werde gezogen, geschlagen, formatiere mich mit Menschen hinter und unter Kampfanzügen, denke an Bekannte und Freunde in Hamburg, die sozialen Netzwerke versichern mir noch geht es allen so weit gut. Das Netz verdichtet sich in Momenten wie diesen, wie bei Dianas Unfall, 9/11, die ersten Bombenangriffe im Irak, Tsunamis, Überschwemmungen, Umweltkatastrophen. Heute spüre ich, die salzig-steife Brise zwischen bedrohlich mächtigen Hafensteingebäuderiesen und futuristischen Neubauten. Ahn ma! Ein Schiffshorn tauscht sich aus mit Sirenen. Wessen Leid sie singen, bleibt im Off. Sie sehen heute die Choreografie: Hamburger Linie, zu Beethoven … vor der roten Flora stehen sie mit Maschinengewehren. Das Unheil willkommen heißend oder abweisend. Das Netz protestiert mit und gegen, nicht dafür. Ob es die Politiker interessiert Menschenrechte einzuhalten, Dürreperioden zu überbrücken und Kriege zu beenden …
Wenn der Weltschmerz aus Hamburg sendet – eine Herausforderung für HSPler weiterlesen →